Der weibliche Beckenboden. Ein – oftmals grenzenlos unterschätztes – Muskelgeflecht in der Mitte unseres Körpers, welches das knöcherne Becken auskleidet und nach unten schließt. Der Beckenboden hat Auswirkungen auf die Position der inneren Organe und hält sie an ihrer richtigen Stelle. Außerdem hat er großen Einfluss auf die Körperhaltung und ist für die Kontinenz unerlässlich.
Ein Bewusstsein für seine Existenz entwickelt sich bei den meisten Frauen erst in einer Schwangerschaft oder spätestens dann, wenn er seinen Aufgaben nicht mehr gerecht werden kann.
Jede Schwangerschaft ist für den Beckenboden eine enorme Belastung. Denn das Gewicht des Babys, der wachsenden Gebärmutter, der Plazenta und des Fruchtwassers drücken den Beckenboden nach unten. Während der Geburt werden die Muskelstränge durch den Austritt des Babys stark gedehnt und so massiv strapaziert.
Der Beckenboden erbringt in dieser besonderen Zeit eine unglaubliche Leistung. Nach Geburt sollte er zunächst geschont und dann gezielt gestärkt werden. Besonders in den ersten 6-12 Monaten nach Entbindung sollte Sport beckenbodenschonend betrieben werden. Das bedeutet vor allem, dass weitestgehend auf Sprünge, ruckartige Bewegungen oder andere starke Belastungen für den Beckenboden verzichtet werden sollte und er bestenfalls bewusst aktiviert wird.